gebloggt von Memo Aslan am 23. October 2013 in Wahlen & Abstimmungen
Die SVP-Initiative bevorteilt Einverdiener-Familien
Letzten Freitag wurden die ersten Prognosen für die Abstimmungen vom 24. November veröffentlicht. Das Ergebnis zur „Familieninitiative“ (tatsächlich müsste die Initiative wohl eher „Für die Förderung vom traditionellen Familienmodell“ heissen) ist erschreckend. Die Stimmbürger scheinen zu glauben, die SVP-Initiative wolle Gleichheit schaffen. Die SVP gaukelt hier etwas vor.
Tatsächlich sind die verschiedenen Modelle heute gleichgestellt. Familien, bei denen Kosten anfallen, da ihre Kinder in Krippen betreut werden, können dafür Steuerabzüge geltend machen. Dieser Fremdbetreuungsabzug ist nötig, da ohne diesen Abzug Familien mit Fremdbetreuung gegenüber Familien ohne Fremdbetreuung steuerlich schlechter gestellt waren. Die SVP möchte nun diese Gleichstellung wieder aufheben und das traditionelle Modell bevorteilen.
Dass es den Initianten nicht um Gleichbehandlung, sondern um die Bevorzugung von traditionellen Familien geht, sieht man auch schnell, wenn man ihre Argumentation betrachtet: Für sie ist klar, dass es die Frau ist, die zu Hause bleiben sollte, andere Modelle als eine Familie mit zwei heterosexuellen Eltern kommen gar nicht erst in Frage.
Ausserdem ist es heuchlerisch, wenn die SVP behauptet, mit ihrer Initiative Familien generell entlasten zu wollen. Ist es nicht die SVP, die sich ständig gegen höhere Kinderzulagen wehrt? Stimmen Sie Nein zur rückständigen SVP-Initiative, die nichts anderes will, als das traditionelle Familienbild zu zementieren.
Elias Studer, Oberarth, Sekretär JUSO Kanton Schwyz
01.05.2015