Medienmitteilung vom 26. October 2012 - 10:23
1,8 Prozent aller Asylsuchenden in der Schweiz landen im Kanton Schwyz.Die JUSO hat deshalb am Dienstag das Durchgangszentrum Degenbalm besucht, um sich über die aktuelle Situation des Asylwesens im Kanton Schwyz zu informieren.
Ruedi Fahrni Leiter des Asyl- und Flüchtlingswesen beim Amt für Migration und Hans-Peter Harlacher von Caritas Schweiz, Leiter des kantonalen Durchgangszentrums, führten Patrick Notter, SP-Fraktionschef des Kantonsrats, und Vertreter der JUSO Kanton Schwyz durch das ehemalige Hotel oberhalb von Morschach.
Das „DGZ Degenbalm“ ist für Asylsuchende die erste Station im Kanton Schwyz, wo sie i.d.R. maximal 6 Monate warten müssen, bis sie auf die Gemeinden verteilt oder wieder in die Ursprungsländer rückgeführt werden.
Dabei wurde ausführlich über das Asylwesen im Allgemeinen und den Stand der Dinge im Kanton Schwyz informiert. So erhalten die einquartierten Menschen pro Tag 8,00 CHF für Essen und 0.50 CHF für Hygiene plus 3 Franken Taschengeld, was pro Monat 345 Franken ergibt. Ein Betrag der kaum zum Leben reicht. Das Geld wird einmal pro Woche ausbezahlt.
Die Bewohner haben ihr Durchgangszentrum selbst zu putzen, ansonsten verlieren sie ein Teil ihren Anspruch auf Taschengeld. Die Asylbewerber erhalten das absolute Minimum an Grundversorgung.
Der Kanton Schwyz hat für das Asylwesen momentan ein Budget von 12 Millionen Franken vorgesehen. Ausserdem befinden sich im Kanton Schwyz zurzeit sieben Asylsuchende in Ausschaffungshaft. Die Sprache ist der Schlüssel zur erfolgreichen Integration. Deswegen besuchen täglich fast 48 Bewohner des Degenbalms einen Deutschkurs in DGZ Degenbalm.
JUSO bemüht sich um Infomaterial für Asylbewerber
Um Konflikte zwischen Schweizern und Asylbewerbern zu verhindern, bräuchte es mehr Informationen für die Gäste in unserem Land. Diesen Umstand hat die JUSO beim Besuch angesprochen. Leider fehlen momentan aber entsprechende Infobroschüren (ähnlich einem kleinen Reiseführer) für Asylbewerber, die über günstige Einkaufsmöglichkeiten, billige Angebote zur Weiterbildung (z.B. Bibliothek), die Sitten und Gebräuche in der Schweiz aufklären. Die JUSO ist davon überzeugt, dass diese Hinweise in möglichst vielen Sprachen helfen würden, Konflikte zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen zu vermeiden. Deshalb wird in Kooperation mit dem Amt für Migration und weiteren interessierten Institutionen in naher Zukunft entsprechendes Infomaterial ausgearbeitet.
Die JUSO möchte sich bedanken für den interessanten Rundgang und hofft damit etwas für die Verbesserung des Wissenstands über die Situation der Asylbewerber getan zu haben. In Zukunft ist es Ziel der JUSO, die Konflikte zwischen Einheimischen und den geduldeten Gästen in unserem Land zu minimieren.
Freundliche Grüsse
JUSO Kanton Schwyz
Weitere Infos: info@juso-schwyz.ch
07.03.2015