JUSO Schwyz kritisiert fehlende Bezahlung von Care-Arbeit

Anlässlich des nationalen feministischen Streiktages macht die JUSO Schwyz mit einer Fotoaktion auf unbezahlte Care-Arbeit aufmerksam. Im Jahr 2024 arbeiten Frauen durchschnittlich 34 Stunden pro Woche unbezahlt. Die überproportional von FLINTA*-Personen geleistete Arbeit wird sowohl gesellschaftlich nicht gebührend anerkannt als auch ungenügend oder gar nicht entlohnt.

Kinderbetreuung, Pflege und Betreuung von Angehörigen, Hausarbeit, Freiwilligenarbeit sowie emotionale Arbeit werden täglich geleistet. Genau diese systemrelevante Care-Arbeit ist unbezahlt. Mit 34 Stunden pro Woche leisten Frauen einen überproportional grossen Anteil daran - das sind über zehn Stunden mehr pro Woche als Männer durchschnittlich leisten. Konkret ist das Arbeit im Wert von 258’630 Franken im Jahr 2020 in der Schweiz, wobei die emotionale Arbeit statistisch nicht erfasst wird.

Im Kanton Schwyz gibt es weder zu Care-Arbeit noch zu unbezahlter Care-Arbeit statistische Erhebungen. Dies ist schlichtweg inakzeptabel. So wird der ohnehin schon gesellschaftlich nicht anerkannten und unsichtbaren Arbeit keinerlei Wert zugeschrieben. Durch gesellschaftliche Erwartungen, unbezahlte Care-Arbeit zu leisten, bleibt FLINTA*-Personen weniger Zeit für Lohnarbeit, was sich langfristig negativ auf Karriere, Lohn und Rente auswirkt. Deshalb sind sie überdurchschnittlich oft von Altersarmut betroffen, obwohl sie ihr ganzes Leben gearbeitet haben.

Die aktuelle Situation ist untragbar, deshalb fordern wir die konsequente statistische Erhebung sowohl von bezahlter als auch unbezahlter Care-Arbeit im Kanton Schwyz. Darüber hinaus braucht es dringend eine gerechte, entsprechende Entlohnung von bisher unbezahlter Care-Arbeit. “Es braucht mehr Bewusstsein für die Lebensrealität der Menschen, die Arbeit ausführen und unser Wirtschaftssystem jeden Tag tragen. Denn ohne FLINTA*-Personen, die tagtäglich unsichtbar arbeiten, könnte unser System nicht funktionieren.” sagt Tabea Gnädinger, Vorstandsmitglied der Juso Schwyz.

Wir pflegen eure Krise nicht!