06. Januar 2014
Der Kantonsrat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres dem Kinderparlament den Unterstützungsbeitrag gestrichen. Ein skandalöser Entscheid und ein katastrophales Signal an die Kinder und Jugendlichen des Kantons Schwyz.
Zwei Mal jährlich treffen sich 60 Kinderparlamentarierinnen und -parlamentarier aus den dreissig Schwyzer Gemeinden zur Session. Dort lernen sie den Ratsbetrieb näher kennen, debattieren und können auch Petitionen verabschieden. So wie sie es an der vergangenen Herbstsession taten, um gegen die Streichung des Unterstützungsbeitrags vom Kanton zu kämpfen. Das Ansinnen der Kinderpolitiker fand jedoch kein Gehör im Kantonsrat, der offensichtlich bemüht war, jeden noch so absurden Sparantrag durchzuwinken. Denn mit der Streichung des Kantonsbeitrags können lächerliche 5’000 Franken gespart werden.
Kantonsrat offenbart mangelndes Demokratieverständnis
Die Volksvertreter, namentlich jene der SVP und FDP, offenbaren mit ihrem Entscheid ein fragwürdiges Demokratieverständnis. Denn Demokratie muss gelernt werden, um gelebt werden zu können. Gerade der Kanton Schwyz, der sich gelegentlich als Wiege der Schweiz und der direkten Demokratie versteht, sollte sich dessen bewusst sein. Der kurzsichtige Entscheid des Kantonsrats zeigt auf, dass das Kinderparlament offenbar auch früher dringend notwendig gewesen wäre, um die älteren Ratsmitglieder für die Anliegen von Minderheiten – wie es Kinder sind – zu sensibilisieren.
Kinderparlamente sind eine Erfolgsgeschichte
Der Blick über die Kantonsgrenze zeigt denn auch, wie erfolgreich Kinder- und Jugendparlamente in der Rekrutierung von politischen Nachwuchskräften sind. Mit David Roth, Juso, und Maurus Zeier, Jungfreisinnige, sind zwei ehemalige Kinderparlamentarier Präsidenten von nationalen Jungparteien. Beide wurden massgeblich durch das Kinderparlament politisiert; ebenso Jan Marty, der ehemalige Präsident des Kinderparlaments Schwyz. Sie sprechen im Video anbei mit Mitgliedern von JUSO und JCVP Kanton Schwyz über die Wichtigkeit dieser Institutionen. Jean-Pascal Amman, Präsident der Jungen CVP Schweiz spricht stellvertretend für alle drei Jungparteienpräsidenten, wenn er sagt, dass der Entscheid des Kantonsrats ein katastrophales Signal für die Zukunft ist: „Die Massnahme des Schwyzer Kantonparlaments zeugt von fehlendem Respekt gegenüber einer jungen Generation, welche die Zukunft ihres Kantons mitgestalten wollen."
Bedauerliches Desinteresse der JSVP und Jungfreisinnigen
Die JUSO und die JCVP bedauern das Abseitsstehen der anderen Jungparteien, die kein Interesse daran zeigen, mit uns zusammenzuarbeiten. Die Voten der Parteipräsidenten von drei unterschiedlichen Parteien zeigen, dass es sich in der Frage des Kinderparlaments nicht grundsätzlich um eine parteipolitische Frage handelt. Umso bedauernswerter ist es, dass die anderen Jungparteien nicht den Mut haben, ihre Mutterparteien für diesen skandalösen Entscheid zu kritisieren. JUSO und JCVP Kanton Schwyz werden sich derweil weiterhin für das Kinderparlament und eine politisch aktive und starke Jugend einsetzen. JUSO und JCVP Kanton Schwyz werden sich derweil weiterhin für eine politisch aktive und starke Jugend, für das Kinderparlament im Besonderen und für eine lebendige Demokratie im Allgemeinen einsetzen.
Anhang
MM JUSO und JCVP gemeinsam für Kinderparlament.pdf
01.05.2015