gebloggt von Raphaela Tschümperlin am 30. October 2011 in Wirtschaft & Finanzen
Die Besetzung der Villa von Novartis-CEO Daniel Vasella in Risch war ein voller Erfolg. Die angereisten JUSOs und weitere Personen protestierten mit einen überdimensionierten Kündigungsbrief an Vasella gegen die angekündigten Massenentlassungen des Pharmamultis.
Daniel Vasella, Verwaltungsratspräsident des Chemiemultis Novartis, kassierte 2010 22 Millionen, seine Firma gibt einen Quartalsgewinn von 2.5 Milliarden Franken bekannt und gleichzeitig hat er diese Woche die Entlassung von 2000 Angestellten angekündigt. Die JUSO will diese unverschämte Abzockerei auf dem Buckel der ArbeitnehmerInnen nicht hinnehmen und hat deshalb heute Nachmittag in Riesch, dem Wohnort von Daniel Vasella, protestiert und gefordert, die unnötigen Kündigungen zu unterlassen.
Für die Entlassung von Daniel Vasella gäbe es dagegen genügend Gründe. Die drei wichtigsten hat ihm die JUSO auf einem überdimensionierten Kündigungsbrief übergeben:
- Entlassungen trotz Milliardengewinnen
- Ungebührliche Selbstbereicherung
- Medikamenten-Preistreiberei
Wer braucht hier Schutz?
Auffällig war zudem das enorme Polizeiaufgebot für die äusserst friedliche Besetzung. Vasella empfing dann zwar David Roth und Mattea Meyer als VertreterInnen der AktivistInnen zu einem kurzen persönlichen Gesräch. Es mutet allerdings reichlich befremdlich an, dass gewählte PolitikerInnen nur nach Durchsuchung und Begleitung von PolizistInnen in die Nähe des Multimillionärs gelangen dürfen. Die JUSO kritisiert diese beinahe feudalen Verhältnisse scharf. Es kann nicht sein, dass der Staat die Sicherheit von ein paar Schwerreichen höher gewichtet als von anderen und gleichzeitig nicht imstande ist, die Arbeitsplätze von tausenden von ArbeitnehmerInnen gegenüber den Kapitalisten-Gurus zu verteidigen.
JUSO SCHWEIZ- Kristina Schüpbach
01.04.2015