Sehr geehrtes Amt für Migration
Sehr geehrte Frau Szalay
Sehr geehrter Regierungsrat
Sehr geehrte Frau Steimen-Rickenbacher
Mit grosser Besorgnis erfährt die Juso Schwyz von Berichten zur Nothilfeunterkunft Kaltbach in der Gemeinde Schwyz. Unter menschenunwürdigen Bedingungen werden dort Menschen untergebracht: fehlende Privatsphäre, gravierende Mängel bei der Infrastruktur und restriktive Regeln prägen den Alltag der Betroffenen. Statt Schutz erfahren sie psychischen Druck, Isolation und Perspektivlosigkeit.
Besonders erschreckend ist, dass die Personen, die in der Notunterkunft leben müssen, sich nur nachts in der Notunterkunft aufhalten können. Von 9:30 bis 19:00 ist die Unterkunft geschlossen und sie müssen sich draussen aufhalten. Dies bei jedem Wetter mit Ausnahme von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. In der Nacht schlafen sie in überfüllten Schlafräumen ohne Rückzugsort. Sie müssen sich zweimal täglich melden – für einen Betrag von 10 Franken pro Tag. Ein einziges Badezimmer, zwei Toiletten und zwei Kochmöglichkeiten für rund zwanzig Personen sind schlicht untragbar.
Die JUSO Schwyz solidarisiert sich mit den Bewohnern in Kaltbach und fordert den Kanton Schwyz auf, diese unhaltbaren Zustände sofort zu beenden.
Konkret fordern wir:
- Den zeitlich uneingeschränkten Zugang zu sicheren, beheizten Räumlichkeiten
- Zugang zu psychologischer Unterstützung für die Betroffenen
- Bildung und Integrationsangebote, um sich an die Umwelt zu gewöhnen
- Qualifiziertes, respektvolles Sicherheitspersonal, das den Schutz und die Würde der Bewohnenden ernst nimmt.
- Verbesserung der sanitären Infrastruktur
Schwyz darf nicht zum Sinnbild unmenschlicher Asylpraxis werden. Alle Personen müssen in der Schweiz respektvoll und unter menschenwürdigen Bedingungen leben können – ohne Ausgrenzung und psychische Zermürbung zu erfahren. Wir appellieren an die Verantwortung des Amts für Migration und der Regierung: Verteidigen wir gemeinsam die Menschenwürde – auch im Kanton Schwyz!
Mit solidarischen Grüssen
JUSO Schwyz